Gibt es genügend Wasserfläche für den Schwimmsport?

Von Ulrich Link

Foto: Swimsportnews-Hessen
Foto: Swimsportnews-Hessen

HESSEN - Schwimmerinnen, Schwimmer, Trainer, Vereinsvorsitzende kennen es zu genüge, das Problem mit den Wasserflächen für das Schwimmtraining...

Aber vielen scheint gar nicht klar zu sein, das Schwimmbäder, Wasserfläche, der Umbau, Sanierung oder Neubau von Schwimmbädern schon längst rein politische Themen sind und diesbezügliche Entscheidungen schon lange nicht mehr nur Städte und Kreise alleine treffen. Wir alle kennen das, in vielen Regionen Hessens ist sich niemand mehr einig, ob man Schwimmbäder erhält oder einfach lieber schließt. Meldungen wie:“ Die Opposition ist wegen der Schließung von Schwimmbädern in Sorge und die Regierung findet, dass es genug Bäder gibt. Oder die Regierung ist der Meinung, dass man bestehende Bäder ausbauen und sanieren sollte und die Opposition ist für einen Neubau. Es wird Zeit sich mal die Frage zu stellen, ob sich den wirklich jemand in der Politik mal ernsthaft mit diesem Thema auseinander setzt.

 

Die Interessen der Schwimmerinnen und Schwimmer verschwinden ganz schnell hinter riesigen Bergen von Aktenordnern mit den Themen, Standortfrage, Machbarkeitsstudien, Sicherheitsgutachten, Brandschutzauflagen und vieles mehr.

Der Badegast wünscht Öffnungszeiten bis in die späten Abendstunden, dass er -wann immer er möchte- noch seine Bahnen ziehen kann. Die Familie will ein Familienbad mit Riesenrutsche und Kinderbereich.

Dazu kommen Meldungen wie: „Immer weniger Grundschulkinder können schwimmen“ Die eine Partei möchte das Kinder in der Schule das Schwimmen lernen und andere sehen beim Thema Schwimmunterricht, die Eltern in der Pflicht.

 

Wenn aber, seit dem Jahre 2000 vierundvierzig Schwimmbäder ganz geschlossen wurden und die Wasserflächen in Hessen für Schwimmvereine immer mehr reduziert werden, darf sich niemand wundern, wenn Grundschulkinder im dritten Schuljahr mit neun Jahren nicht schwimmen können und Leistungsgruppen in Schwimmvereinen auf einzelne Schwimmer zusammen schrumpfen. Aber ohne Schwimmer keine Nachwuchsarbeit im Leistungsschwimmer und ohne Nachwuchsarbeit im Leistungssport keine Schwimmer auf internationalen Schwimmwettkämpfen.  

 

Positiv ist, dass rund 30 Gemeinden in Hessen sich vorstellen könnten ein neues Schwimmbad zu bauen. In der Weltmeisterschaft Darmstadt wurde das DSW Freibad mit einem Tragluftzelt überdacht. Der Grund: Das angrenzende Nordbad von 1971 ist zu marode, um weiterhin darin zu schwimmen. Es wird abgerissen, um einem neuen Hallenbad am alten Ort Platz zu machen. 2020 soll es so weit sein. Bis dahin wird die Traglufthalle vor Beginn der Sommersaison abgebaut und im September wieder aufgestellt. Die erste Wintersaison hat gerade begonnen. In Wiesbaden gibt es bereits konkretere Pläne für den Neubau eines neuen Schwimmbades. Auch hier scheint es so zu sein, das man versucht alles unter einen Hut zu bekommen. Ein Schwimmbecken 10 Bahnen x 50 Meter, ein Familienbecken und eine Zuschauertribüne sind vorgesehen. Also in Südhessen tut sich was. 

Auch sollten sich hessische Schwimmvereine viel mehr bei Gemeinden, Städten und Bäderbetriebsgesellschaften einbringen z.B. durch Schwimmunterricht. So könnte mehr Professionalität im Schwimmsport finanziert werden und das lahmende Ehrenamt unterstützt werden. Möglichkeiten gäbe es genügend, nur muss der Schwimmverein tätig werden. Wer sich einbringt kann auch fordern.

Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel vom 19.08.2017:

Die Olympische Kernsportart Schwimmen strampelt im Hamsterrad

www.swimsportnews-hessen.de (Ulrich Link)+++


Die am meisten gelesenen Beiträge im September...

Tagesfahrt der Bezirksjugend West

FRANKFURT - Am letzten Sonntag war die Bezirksjugend West des Hessischen Schwimmverbandes auf großer Tour...



Einladung vom Bundespräsidenten

BERLIN - Danny Wieck und Christian Ertel vom SC Wiesbaden, wurden aufgrund ihrer hervorragenden Leistungen bei den World Games 2017 in Breslau (Polen), vom Bundespräsidenten Walter Steinmeier eingeladen...



Europacup Finale im Freiwasser

ROM - Das italienische Bracciano, 70 Km nordwestlich von Rom, war am letztes Wochenende Ziel der europäischen Spitzenschwimmer im Freiwasserschwimmen…